Was ist Matter?

Was ist Matter - INHALTSVERZEICHNIS

1. Was ist Matter?
2. Was sind die Vorteile des Matter-Standards für Smart-Home-Systeme?
3. Wie kann man ein Matter Smart Home einrichten? 
4. Matter Smart Home und die praktische Anwendung von Philips Hue

Was ist Matter?

Matter ist der neue Kommunikationsstandard für das Smart Home. Das bedeutet, dass die Hersteller intelligenter Geräte eine einzige Kommunikationsschnittstelle für die Übertragung von Informationen zwischen verschiedenen Elementen verwenden. Dadurch wird die Kommunikation von intelligenten Geräten verschiedener Hersteller vereinheitlicht, was heute noch recht schwierig ist. Im Prinzip wird es sich um eine Plattform handeln, die alle Anbieter von Hard- und Software für Smart Home umfasst.

In Zukunft können Sie eine Matter-fähige intelligente Glühbirne kaufen und sie mit Matter Homekit, Google Assistant oder Amazon Alexa einrichten - ohne sich Gedanken über die Kompatibilität machen zu müssen. Während einige Geräte bereits mehrere Plattformen unterstützen (z. B. Amazon Alexa oder Google Assistant), wird Matter Standard diese Plattformunterstützung erweitern und die Implementierung neuer Geräte erleichtern.

Wenn also ein Produkt mit dem Matter-Logo gekennzeichnet ist, bedeutet dies, dass es mit anderen Produkten kompatibel ist, die mit dieser Norm kommunizieren, unabhängig von der Marke. Und gleichzeitig wird es von jeder der Matter Smart Home-Steuerungsplattformen verwaltet, derzeit Apple HomeKit, Google Home, Amazon Alexa, Samsung Smartthings oder Tuya.

Wer steckt hinter dem Matter-Standard?

Die Connectivity Standards Alliance, eine internationale Gemeinschaft von mehr als 550 Technologieunternehmen, die sich für offene Standards für das Internet der Dinge einsetzt, hat am 4. Oktober 2022 die Veröffentlichung der Spezifikation Matter 1.0 und den Start des Matter-Zertifizierungsprogramms bekannt gegeben. Die Mitgliedsunternehmen verfügen nun über ein komplettes Programm, um eine neue Generation von Produkten auf den Markt zu bringen, die marken- und plattformübergreifend funktionieren und dem Verbraucher mehr Privatsphäre, Sicherheit und Einfachheit bieten.

Die Version Matter 1.0 umfasst die Eröffnung von autorisierten Testlabors für die Produktzertifizierung, die Verfügbarkeit von Test-Harnischen und -Tools sowie ein komplettes Software Development Kit (SDK) für Open Source Referenzdesigns. All dies mit dem Ziel, relativ schnell neue und innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus planen die Mitglieder der Connectivity Standards Alliance eine Softwareaktualisierung einiger ihrer Produkte zur Unterstützung von Matter Standard was aus Sicht der Nutzer eine gute Nachricht ist.

"Was als eine Mission begann, die Komplexität der Konnektivität zu entwirren, hat zu Matter geführt, einem einzigen globalen IP-basierten Protokoll, das das Internet der Dinge grundlegend verändern wird," sagte Tobin Richardson, Präsident und CEO der Connectivity Standards Alliance. "Diese Veröffentlichung ist der erste Schritt auf einer Reise, die unsere Gemeinschaft und die Industrie unternehmen, um das Internet der Dinge einfacher, sicherer und wertvoller zu machen, unabhängig davon, wer Sie sind und wo Sie leben. Dank der weltweiten Unterstützung durch große und kleine Unternehmen ist die Veröffentlichung von Matter 1.0 mehr als nur ein Meilenstein für unsere Organisation und unsere Mitglieder."

Dem Vorstand der Connectivity Standards Alliance gehören Führungskräfte von Amazon, Apple, ASSA ABLOY, Comcast, Google, Huawei, IKEA, Infineon Technologies AG, The Kroger Co., Latch Systems, LEEDARSON, Legrand, LG Electronics, Lutron Electronics, Midea, Nordic Semiconductor, NXP Semiconductors, OPPO, Resideo, Samsung Electronics, Schneider Electric, Signify, Silicon Labs, Somfy, STMicroelectronics, Texas Instruments, Tuya und Wulian an.

Was sind die Vorteile des Matter-Standards für Smart-Home-Systeme?

Derzeit ist der Smart-Home-Sektor ziemlich fragmentiert und für viele normale Verbraucher einfach verwirrend. Tatsächlich gibt es viele Zubehörteile, die ihre eigenen Kommunikationsprotokolle unterstützen - zum Beispiel Apple HomeKit. Andere Elemente des intelligenten Hauses kommunizieren dann mit Amazon Alexa oder möglicherweise mit Google Assistant. Es ist vielleicht nicht klar, warum Sie sich für eine Plattform entscheiden sollten, und selbst wenn Sie es tun, sind Sie auf einen Teil des Zubehörmarktes beschränkt, nicht auf das, was das Design oder die Spezifikationen hat, die Sie gerade suchen oder brauchen.

Sobald sich der Matter-Übertragungsstandard durchgesetzt hat, was voraussichtlich im Jahr 2023 der Fall sein wird, wird seine Verwendung sowohl für die Nutzer als auch für die gesamte Smart-Home-Branche von Vorteil sein. Die Nutzer erhalten eine Basisplattform, auf der praktisch jedes neue Smart-Home-Produkt funktioniert. Dazu gehört auch die zuverlässige Kommunikation mit anderem Zubehör, die oft ein Problem darstellt. Der Grund dafür ist, dass die verschiedenen Elemente eines intelligenten Hauses oft in mehreren Räumen oder im Freien verstreut sind, und wenn kein stabiles Signal verfügbar ist, können Kommunikationsprobleme auftreten. Es ist also zu erwarten, dass auch Haushalte zu höherer Qualität der Internetverbindung dank WiFi-Routers mit WiFi 6-Unterstützung oder MESH-Systemen übergehen. Vielleicht kommen mit neuen WiFi Routers auch einige Optimierungen für die Kommunikation von Smart-Home-Elementen über den Matter-Standard.

Durch die schrittweise Abschaffung vieler verschiedenen Plattformen werden die Hersteller von Smart-Home-Komponenten auch Geld sparen. Selbst wenn sie mehr Produkte verkaufen, besteht keine Notwendigkeit, eine große Anzahl von Support-Mitarbeitern zu beschäftigen. Der gesamte Prozess der Inbetriebnahme des neuen Geräts wird so einfach und intuitiv wie möglich sein, auch für unerfahrene Benutzer.

Wie kann man ein Smart Home einrichten?

Smartphones waren nur der Anfang - heute können Sie mit ihnen Ihren gesamten Haushalt steuern. Das Konzept des Smart Homes ist keine Science-Fiction-Fantasie oder Spielerei von Technikfreaks mehr, sondern eine für jedermann zugängliche Realität. Sie können Ihr intelligentes Zuhause selbst einrichten, ohne Kabel zu ziehen und ohne komplizierte Installation vorzunehmen. Und Sie bekommen einen Helfer, der den Alltag erleichtert, die Sicherheit im Haus erhöht und die Energiekosten senkt.

Apple HomeKit

iOS-Nutzer brauchen keinen speziellen ZigBee- oder Z-Wave-Hub, um ihr Smart Home zu zentralisieren. Produkte, die über die Home-App von Apple laufen, funktionieren über ein lokales Netzwerk - Sie müssen zu Hause mit demselben WLAN verbunden sein wie das Produkt, das Sie steuern. Eine Möglichkeit der Fernsteuerung außerhalb des lokalen Netzes - z. B. von der anderen Seite der Welt - kommt aber nur dann ins Spiel, wenn man eine zentrale Einheit wie Apple TV, Apple HomePod oder Apple iPad im Home-Hub-Modus verwendet.

Apple HomeKit vereint die Steuerung von intelligenten Geräten und Komponenten, die mit dem Logo "Works with Apple HomeKit" gekennzeichnet sind, in einer einzigen App. Sie können weitere Haushalte und Nutzer direkt hinzufügen. Apple HomeKit unterstützt auch Smartwatch-Steuerung durch die Apple Watch und, dank Siri, sogar Sprachansagen. Die komfortabelste Steuerung bieten das Apple TV oder der intelligente Lautsprecher Apple HomePod.

• Kein extra Zentrum für die lokale Kontrolle erforderlich
• Apple HomeKit kompatible Produkte funktionieren über WLAN oder Bluetooth
• Bequeme Steuerung über iPhone, iPad oder Apple Watch
• Sprachsteuerung mit Siri

• Nur für Besitzer von Apple-Produkten
• Verwendung der Automatisierung und Fernbedienung nur mit einem Heim-Zentrum (Apple HomePod, Apple TV, iPad)
• Nur mit iOS 10 und höher verfügbar

Internet der Dinge

Aus dem Englischen Internet of Things (abgekürzt IoT). Dank des Hochgeschwindigkeits-Internets gibt es immer mehr Verbrauchergeräte und -apparate, die das Internet nutzen, um mit ihren Benutzern zu kommunizieren und Verkehrsdaten an Cloud-Dienste oder andere Geräte zu senden. Das Internet der Dinge ist eine der wichtigsten Säulen des Smart Home-Konzepts.

Bluetooth

Bluetooth ist ein Standard für die drahtlose Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Geräten, z. B. Computer, Smartphone und Smartwatch, aber auch zwischen Smart-Home-Komponenten. Der Nachteil ist, dass die Reichweite auf einige Dutzend Meter begrenzt ist.

Z-Wave

Z-Wave ist eines der am weitesten verbreiteten Protokolle für die drahtlose Kommunikation zwischen Geräten in einem Smart Home. Es handelt sich um ein offenes Protokoll, d. h. Geräte verschiedener Hersteller können theoretisch zusammenarbeiten. Der Z-Wave-Hub ist in der Regel das Gehirn des Systems, aber die einzelnen Komponenten können das Signal aneinander weitergeben und auf diese Weise die Reichweite des gesamten Netzwerks mit jedem weiteren angeschlossenen Gerät erweitern.

ZigBee

ZigBee ist wie Z-Wave ein offenes drahtloses Kommunikationsprotokoll, das die einzelnen Komponenten eines automatisierten Hauses miteinander verbindet, wie z. B. Sicherheitssensoren und Alarme, Thermostate, Schlösser oder Kameras mit einer zentralen Steuereinheit, aber auch untereinander. Es wird auch in der Industrie verwendet. ZigBee-fähige Komponenten kommunizieren miteinander im 868-MHz- oder 2,4-GHz-Frequenzband.

IFTTT

Die Abkürzung für die englische Phrase If This Then That, die frei mit "Wenn dies passiert, dann muss auch das passieren" übersetzt werden kann, bezieht sich auf eine kostenlose Webplattform, die ansonsten nicht zusammenhängende Anwendungen und intelligente Geräte durch Applets, d. h. Ketten von bedingten Aktionen und Reaktionen, miteinander verbinden kann. Außerdem gibt es eine App für iOS- und Android-Smartphones und -Tablets.

Smart Home vs. intelligentes Zuhause

Im Zusammenhang mit dem intelligenten Zuhause begegnet uns vielleicht auch der Begriff intelligentes Haus (oder Smart Home). Obwohl die beiden Begriffe in ihrer Bedeutung als verwandt angesehen werden können, bedeuten sie nicht dasselbe. Ein Smart Home ist in der Regel ein Marketingbegriff für ein System interagierender Elemente, die Sie jederzeit für Ihr aktuelles Zuhause erwerben können und die Ihr Leben komfortabler oder einfacher machen. Wie Sie in diesem Leitfaden lesen werden, betrifft dies vor allem Leuchten, Sicherheitseinrichtungen, Küchengeräte und ähnliche Geräte.

Alternativ dazu kann ein intelligentes Zuhause jede Wohnumgebung sein, die intelligente Funktionen nutzt. Daher kann ein Haushalt, der auf Apple HomeKit, Amazon Alexa, Google Assistant usw. aufbaut, sowie ein Haushalt innerhalb eines Smart Homes auf diese Weise benannt werden. Während jeder Haushalt in einem intelligenten Haus als Smart Home betrachtet werden kann, kann nicht jedes Haus, das intelligente Funktionen nutzt, als intelligentes Haus betrachtet werden.

Eigentlich sind intelligente Häuser eine Art von Gebäuden, die bereits als "smart" konzipiert sind. Es handelt sich also nicht nur um eine Reihe von intelligenten Elementen, die ein intelligentes Haus bilden, sondern um ein komplexes System mit speziell vorbereiteten Verkabelungen und architektonischen und mechanischen Lösungen. Diese arbeiten zusammen, um das Gebäude so automatisiert, kontrollierbar und energieeffizient wie möglich zu machen.

Ein älteres Gebäude kann einem intelligenten Haus näher gebracht werden, ebenso wie es isoliert werden kann. Aber so wie man die Energieeffizienz eines neuen Passivhauses nicht einfach durch Dämmung erreichen kann, bietet ein Altbau mit neuen intelligenten Funktionen nicht so viele Möglichkeiten wie ein von Grund auf neu konzipiertes intelligentes Haus. Wenn Sie jedoch selbst so etwas wie ein intelligentes Zuhause einrichten möchten, sind Smart Home-Elemente die billigste und praktischste Lösung, die Sie verwenden können. Sie können die Verkabelung selbst vornehmen und dank der drahtlosen Kommunikation der Elemente größere bauliche Veränderungen vermeiden.

Wie kann man Szenarien und Automatisierung nutzen?

Sie sind in einer Situation, in der Sie sich mit Ihrem intelligenten Zuhause wohlfühlen und sein volles Potenzial ausschöpfen möchten. Skripte und Automatisierung können Sie dabei unterstützen. Das Szenario ermöglicht es Ihnen, mehrere Aktionen auf einmal auszulösen - typischerweise ein "Guten Morgen"- oder "Gute Nacht"-Szenario, bei dem Ihr Sprachassistent das Licht ein- (aus-) schaltet, die Temperatur im Wohnzimmer erhöht (verringert) und den Ventilator ein- (aus-) schaltet. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, Sie können viele Szenarien erstellen und diese können unzählige verschiedene Befehle enthalten.

Wie schon der Name sagt, soll die Automatisierung dafür sorgen, dass das Smart Home ohne Sie funktioniert. Mit anderen Worten: Die Automatisierung ermöglicht es Ihnen, ohne Ihr Wissen mehrere Aktionen auf einmal auszuführen, aber nur, wenn eine Bedingung erfüllt ist. Das Öffnen eines Fensters führt dazu, dass die Heizung ausgeschaltet wird, das Öffnen einer Tür führt dazu, dass das Licht eingeschaltet wird, oder zu allen möglichen Reaktionen auf Sicherheitsverletzungen im Haus. Das Ziel ist es, alles Wichtige auf Knopfdruck, auf Befehl oder ganz automatisch zu leiten.

Matter Smart Home und die praktische Anwendung von Philips Hue

Die ersten Produkte für Matter Smart Home sind bereits auf dem Markt. Die ganze Situation wurde ganz schnell von Philips erkannt und es gibt eine ganze Reihe von intelligenter Hue-Beleuchtung, die das Matter-Protokoll verwendet. Und dies ist ein großes Plus für Sie als Nutzer, wenn Sie die Philips Hue-Leuchten per Sprachbefehl ein- und ausschalten oder dimmen können - egal, ob Sie Amazons Alexa, den Google Assistant oder Siri von Apple verwenden. Natürlich ist dies bereits möglich, aber es ist viel komplizierter als über die Matter-Kommunikationsschnittstelle. Philips Hue hat eine extrem starke Position im Beleuchtungssektor und als Pionier des Matter-Standards erwartet das Unternehmen in naher Zukunft steigende Umsätze.

Der Matter Standard ist endlich da und bereit, Smart Home Benutzern zu helfen. Es ist daher zu erwarten, dass es in den kommenden Monaten zu einer massiven Erweiterung der unterstützten Funktionen kommen wird.