„Sofa-Zocken“ ist heutzutage sehr angesagt und es weist nichts darauf hin, dass es sich in Zukunft ändern sollte. Die Basis dafür ist ein Bildschirm mit großer Diagonale, die vor allem Fernseher bieten. Allerdings haben die jahrelang unter einem Mangel im Vergleich zu PC-Monitoren gelitten – dem hohen Input-Lag. Wie dieses Problem die sogenannten Gaming-Fernseher lösen und was sie weiteres zu bieten haben, erfahren Sie in folgendem Artikel.
Ein Gaming-Fernseher ist ein Fernseher, der über einen Spiele-Modus verfügt. Der Spiele-Modus reduziert ein markantes Problem, unter dem die Fernseher allgemein leiden – das hohe Input-Lag. Dank dessen eignen sich diese Fernseher nicht nur zum Filme schauen, sondern auch zum Spielen von Computer- und Konsolen-Games. Jeder Hersteller nennt den Spiele-Modus anders; zum Beispiel Samsung schreibt manchmal explizit „Gaming Mode“, andere Produzenten schreiben nur „PC". Hersteller wie LG, Sharp, Sony oder Panasonic verlangen meistens eine Änderung der Bildschirm-Einstellungen auf „Game".
Wortwörtlich kann Input-Lag als Eingangsverzögerung übersetzt werden, dennoch wird auch in der deutschen Sprache der englische Ausdruckt bevorzugt. Gemeint ist damit die Zeit, die zwischen der Initialisierung der Aktion des Spielers und ihrer Erscheinung auf dem Bildschirm vergeht. In der Praxis ist es somit die Zeit zwischen dem Drücken der Taste auf der Maus und dem Moment, an dem Sie den Schuss auf dem Bildschirm sehen. Alle Aktionen und Prozesse, die nach dem Drücken der Taste ausgeführt werden müssen, erhöhen das Input-Lag. Der Großteil der Lags ist jedoch vernachlässigbar im Vergleich zu der Bild-Verarbeitung und ihrer weiteren Abbildung auf dem Bildschirm. Das Input-Lag kann bei Monitoren und Displays aller Art nachgewiesen werden, somit auch bei den Gaming-Fernsehern. Deshalb geht es nicht daraum, ob es eins gibt, sondern wie groß dieses ist.
Das Input-Lag wird in Millisekunden gemessen und je größer es ist, desto schlechter. Wenn es zu hohe Werte erreicht, wird das Spiel mit Verspätung angezeigt und das merkt man. Nicht nur, dass es unangenehm für den Gamer ist, es kann auch zu einem wesentlichen Nachteil in Multiplayer-Spielen werden.
Allgemein bemühen sich die Hersteller, dass ihre Fernseher das bestmögliche Bild produzieren. Deshalb ist es nicht einmal so lange her, wo das Input-Lag zu einem bedeutenden Parameter geworden ist. Die meisten modernen Fernseher beinhalten nicht nur Elektronik, die für die simple Bild-Abbildung erforderlich ist, sondern auch Prozessoren. Die sichern neben den SMART Funktionen auch verschiedene Bild-Verbesserungen. Eine bekannte und weit verwendete Verbesserung ist zum Beispiel HDR.
Diese Verbesserungen haben zwar eine positive Auswirkung auf die Bild-Qualität, jedoch benötigt deren Anwendung auf das Eingangssignal eine weitere Verarbeitung, was das Input-Lag selbstverständlich erhöht. Angesichts dessen, dass Gaming-Monitore einfachere Geräte sind, ist deren Input-Lag wesentlich niedriger. Bei den besseren Modellen erreicht es nur wenige Millisekunden. Auf der anderen Seite können Fernseher ein Input-Lag von 100 ms haben. Was eben die Spiele-Modi korrigieren.
In dem Spiele-Modus sind die Bildverbesserungen deaktiviert, womit sich die Verarbeitungszeit, die einen wesentlichen Bestandteil des Input-Lag bildet, radikal verringert. Gaming-Fernseher können dies um über 80 Prozent verringern, was somit im Endeffekt einen Unterschied zwischen 70 und 14 ms bedeuten kann. Ein guter 4K Fernseher muss noch lange kein guter Gaming-Monitor sein.
Auch wenn es manchmal so aussieht: Gaming-Fernseher und Monitore konkurrieren nicht miteinander. Jedes dieser Geräte hat ein anderes Einsatz-Gebiet. Gaming-Monitore haben allgemein eine kleinere Diagonale und müssen an einen PC angeschlossen werden, denn sie verfügen über keine SMART-Funktionen und haben keinen Internet-Anschluss. Das alles haben auf der anderen Seite die Smart-Fernseher, die heutzutage zum Standard geworden sind. Zudem haben sie eine große Diagonale, was zum Spielen vom bequemen Sessel oder dem gemütlichen Sofa wie geschaffen ist.
Falls Sie EGO-Shooter spielen wollen, wie zum Beispiel Counter-Strike, ist für Sie ein Gaming-Monitor ein Muss, der zugleich auch zum Filme gucken perfekt ist. Wenn Sie aber doch ein Gerät suchen, dass Ihnen ein kompromissloses Film-Erlebnis bietet und zugleich ein bequemes Spielen von exklusiven Konsolen-Games und Multiplayer ermöglicht, ist für Sie ein Gaming-Fernseher das Richtige.
Ein Gaming-Fernseher ist nicht nur für das Zocken, sondern er sollte auch über andere Qualitäten als nur ein niedriges Input-Lag verfügen. Die Hersteller sind sich dessen bewusst und haben daher auch Modelle mit Spiele-Modi im Angebot. Sie können somit einen Standard-Gaming-Fernseher für ein paar hundert Euro oder ein OLED-Modell der höchsten Klasse kaufen. Leider Gottes wird das Input-Lag von den Herstellern nicht angegeben, und Sie können sich somit nur nach Produkt-Rezensionen oder anderen Parametern, die zumindest die Bild-Qualität definieren, richten.
Wenn wir nun die Diagonale auslassen, deren Größe rein von subjektiven Präferenzen abhängt, ist die Auflösung der wesentlichste Parameter von Gaming-Fernsehern. Heutzutage können wir meistens auf diese zwei Auflösungen treffen – niedrigeres Full HD, dass langsam aber sicher vom Markt verschwindet und ein höheres 4K, das heutzutage fast schon Standard ist.
Die modernen Konsolen wie die Xbox One X und die Playstation 4 Pro sind für das Spielen in 4K wie geschaffen. Es wäre somit Schade dieses verfügbare Potential nicht auszunutzen. Gaming-Fernseher mit 4K Auflösung haben im Vergleich zu Full HD vier Mal so viele Pixel. Das Bild ist deutlich schärfer.
HDR oder auch High Dynamic Range ist eine Technologie, die in den Fernsehern den Kontrast erhöht. Der Kontrast ist praktisch der Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Helligkeitsstufe, die ein Fernseher erreichen kann. Ist HDR aktiv, wirkt das Bild lebendiger. Obwohl HDR einen negativen Einfluss auf das Input-Lag haben kann, zahlt es sich aus, HDR bei manchen Spielen eingeschaltet zu lassen. Über HDR-Support und einen breiten Farb-Raum (WCG) verfügt nämlich das im Herbst erschiene Gran Turismo Sport.
Die Bildwiederholfrequenz definiert, mit welcher Geschwindigkeit der Gaming-Fernseher fähig ist, Aufnahmen auf dem Bildschirm anzuzeigen. In den Parametern finden Sie meist den Wert 50 Hz, was verwirrend sein kann, denn der Standard für das Spielen ist 60 FPS (Bilder Pro Sekunde). Lassen Sie sich aber nicht täuschen, die Erneuerungs-Frequenz der TV-Paneele ist vom analogen PAL-Standard abgeleitet, der auch für Deutschland relevant ist. Falls Sie in einen der modernen Fernseher ein 60 Hz Signal von einer Spiele-Konsole oder einem PC übertragen, wird er Ihnen das mit Sicherheit auch das anzeigen.
Sie müssen für einen Spiele-Modus nicht extra zahlen. Es handelt sich nämlich um eine Funktion, über die die meisten TVs verfügen. Es handelt sich also nicht um eine überdurchschnittliche Funktion, sondern eher um einen Parameter, den man beim Kauf eines neuen Fernsehers beachten sollte. Er könnte einen entscheidenden Einfluss auf das Spielerlebnis haben und bei Multiplayern auch entscheidend sein für Erfolg oder Niederlage. Fazit: Der Kauf eines Gaming-Fernsehers zahlt sich eindeutig aus.