Monitor für PS5- und Xbox Series - wie und warum wählt man ihn aus?
Zu jeder Spielkonsole gehört ein Fernseher und dieser ist praktisch untrennbar mit ihr verbunden. Aber was ist, wenn man nicht unbedingt auf dem Sofa im Wohnzimmer liegt, sondern lieber auf einem Stuhl am Tisch sitzen möchte? In diesem Fall können Sie durchaus in Erwägung ziehen, Ihre neue Konsole nicht an Ihren Fernseher anzuschließen, sondern einen Monitor zu verwenden. Dies hat eine Reihe von Vorteilen. Monitore sind in der Regel preiswerter, eignen sich aufgrund ihrer Funktionen besser für Spiele als Fernsehgeräte und sind außerdem vielseitig einsetzbar. Aber wie wählt man den passenden Monitor zu seiner Spielkonsole aus? Und ist es wirklich die richtige Lösung für Sie, oder sollten Sie doch lieber einen Fernseher benutzen?
Monitor für PS5 und Xbox Series - INHALT
- Ein Monitor für Ihre Spielkonsole - warum sollte man ihm eine Chance geben?
- Wir entscheiden nach unserem Budget - was kaufen wir mit 200, 450 oder 900 Euro?
- Wichtige Parameter - was darf bei einem Spielekonsolen-Monitor nicht fehlen?
Ein Monitor für Ihre Spielkonsole - warum sollte man ihm eine Chance geben?
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihre Spielkonsole mit einem Monitor statt mit einem Fernseher auszustatten, werden Sie mit einer Reihe von Vorteilen belohnt. Das werden Sie schon beim Kauf spüren, denn egal, für welchen Monitor Sie sich entscheiden, er ist in der Regel viel billiger als ein vergleichbar ausgestatteter Fernseher. Der billigste Full HD-Monitor mit 144 Hz kann für weniger als 200 Eur gekauft werden. Der billigste 120Hz-Fernseher kostet ein Vielfaches davon, obwohl er bereits eine 4K-Auflösung hat. Aber wenn Sie sich nicht zu sehr um die Auflösung kümmern und in erster Linie Geld sparen wollen, sollte ein günstiger Gaming-Monitor die offensichtliche Wahl sein.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, wie Sie Ihren neuen Bildschirm nutzen wollen, wenn Sie nicht spielen. Und auch, wie viel Platz Sie dafür haben. Wenn Ihr Wohnzimmer eine leere Wand direkt gegenüber dem Sofa hat und Sie gerne Filmabende verbringen oder Sport treiben, ist es vielleicht eine Überlegung wert, ob Sie für einen großen Fernseher bezahlen sollten. Wenn Sie jedoch von zu Hause aus arbeiten und Ihren neuen Bildschirm auch bei der Arbeit gebrauchen können, ist ein Gaming-Monitor für Sie besser geeignet. Aber auch andere Variablen spielen eine Rolle, nämlich die Latenzzeit des Systems und die Reaktionszeit.
Systemlatenz und Reaktionszeit - selbst ein billiger Monitor kann besser sein als ein teurer Fernseher
Beim Vergleich von Fernsehgeräten und Monitoren spielen zwei Parameter eine große Rolle, die nicht immer leicht zu erfassen sind. Dies sind die Reaktionszeit und die Systemlatenz (Eingabeverzögerung). In Bezug auf diese beiden Parameter sind Monitore im Allgemeinen deutlich besser als Fernsehgeräte.
Die Reaktionszeit gibt an, wie schnell die Pixel die Farbe wechseln können. In der Praxis zeigt sich, dass ein Bildschirm mit einer kurzen Reaktionszeit das Bild auch bei schnellen Bewegungen scharf darstellt, während ein Bildschirm mit einer langen Reaktionszeit unter Bewegungsartefakten leidet. In der Regel wird dies als Ghosting bezeichnet. Bei diesem Verfahren hinterlassen bewegte Objekte unscharfe Spuren und sind selbst bei Bewegung unscharf. Das verringert natürlich die Erkennbarkeit, und es sieht auch nicht gut aus.
Die Eingabeverzögerung, d. h. die Systemlatenz, gibt dann die Verzögerung zwischen Aktionen auf dem Eingabegerät an (z. B. Tastendruck) und Aktionen im Spiel. Daher führt eine hohe Latenzzeit zu einer Verzögerung der Spielsteuerung. Es gibt eine gewisse Latenz bei der Steuerung selbst (dem Gamecontroller), dann erhöht sich die Latenz in der Konsole und schließlich auf dem Bildschirm. Und Fernsehgeräte haben in der Regel sehr hohe Latenzzeiten. Bessere Fernsehgeräte können die Latenz mit dem so genannten "Gaming-Modus" deutlich verringern, aber egal, in welcher Preisklasse Sie einen Monitor kaufen, er wird fast immer eine geringere Latenz haben als ein gleich teurer Fernseher. Für wettbewerbsorientierte Spieler ist eine niedrige Latenzzeit absolut entscheidend, da sie ihnen einen Vorteil gegenüber Gegnern mit einer höheren Latenzzeit verschafft. Für andere Spieler sorgt eine niedrige Latenzzeit "nur" für ein besseres Spielvergnügen.
Wir entscheiden nach unserem Budget - was kaufen wir mit 200, 450 oder 900 Euro?
Ein Monitor als Ergänzung zu einer Spielekonsole bietet sich nur dann an, wenn das Budget so knapp bemessen ist, dass nicht einmal ein einfacher 4K-Fernseher passt. In anderen Situationen haben Sie zumindest die Wahl, ob Sie sich für einen großen Fernseher oder vielleicht einen besseren Monitor entscheiden. Im Folgenden finden Sie Kaufempfehlungen für verschiedene Preisklassen, damit Sie mit Ihrem neuen Bildschirm zufrieden sind.
Was kann man unter 200 Eur kaufen?
Die niedrigste Preisklasse können Sie nicht nur wählen, wenn Sie ein kleines Budget haben, sondern auch, wenn Sie in erster Linie an Spielen mit hoher Bildwiederholrate interessiert sind und auf die 4K-Auflösung verzichten können. Der günstigste Full-HD-Monitor mit 144 Hz kann für weniger als 200 Eur erworben werden. Das ist ungefähr das, was Sie für den billigsten Fernseher in dieser Preisklasse bezahlen würden, der die gleiche Diagonale und deutlich schlechtere Anzeigeeigenschaften hätte. Und von einer Bildwiederholfrequenz von mehr als 60 Hz können Sie nur träumen. All dies deutet darauf hin, dass unabhängig von Ihren Anforderungen ein Gaming-Konsolen-Monitor mit einem Preisschild von etwa 200 Eur die beste Wahl ist.
Monitore für Spielkonsolen bis zu 200 €
Was kann man unter 450 Eur kaufen?
Eine ähnliche Situation besteht in dieser, eine Stufe höheren Preiskategorie. Wenn Sie 300 Eur haben, können Sie bereits die grundlegendsten 4K-Fernseher mit 43 "Diagonale wählen, aber die Alternative ist ein 27 "4K-Monitor "mid-range" oder eine wirklich anständige Gaming QHD-Monitor mit hoher Bildwiederholfrequenz. Bei einem billigen Fernseher ist der Preis für eine große Diagonale eine höhere Systemlatenz, so dass sich ein solcher Bildschirm nicht wirklich für Gamer eignet. Ob Sie sich für einen "durchschnittlichen" 4K-Monitor mit 60 Hz oder einen besseren QHD (2K)-Monitor entscheiden, hängt davon ab, ob Sie Schärfe oder hohe Glätte, d. h. eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz (oder 144 Hz oder 165 Hz) bevorzugen.
Bei diesem Budget kommt auch die Diagonale ins Spiel, denn man kann einen 27"/28" oder sogar 32" Monitor für unter 450 Eur kaufen. Auch hier kommt es auf die persönlichen Vorlieben an. Wenn Sie einen kleineren Schreibtisch haben und viel am Monitor arbeiten, ist eine 27-Zoll-Diagonale vielleicht besser für Sie geeignet, da sie eine höhere Pixeldichte (scheinbar schärferes Bild) bietet und Sie bei der Verwendung des Monitors nicht so viel den Nacken beugen müssen. Eine 32-Zoll-Diagonale hingegen bietet ein größeres Bild, aber bei einer QHD-Auflösung ist die Pixeldichte für eine komfortable Arbeit möglicherweise zu gering. Außerdem müssen Sie einen Monitor dieser Diagonale weit genug von Ihrem Schreibtisch entfernt aufstellen, damit Sie Ihre Augen beim Arbeiten nicht so stark beanspruchen.
Monitore für Spielkonsolen bis zu 400 €
Was kann man für etwa 900 Eur kaufen?
Selbst mit einem geringen Budget können Sie einen Monitor wählen, der besser für Spiele geeignet ist als ein Fernseher. Aber es ist nicht mehr so eindeutig, denn Sie können sowohl einen 144Hz 4K-Monitor als auch einen 4K-Fernseher mit einem 120Hz-Panel für unter 900 Eur bekommen. In dieser Hinsicht sind beide Lösungen gleichwertig, da die neuen Konsolen ohnehin nicht mehr als 120 Bilder pro Sekunde liefern. Der Monitor hat zwar immer noch eine geringere Systemlatenz, aber die Spielmodi des Fernsehers können sie auch effektiv reduzieren, so dass die Unterschiede in der tatsächlichen Nutzung nicht so dramatisch sind.
Der Rest der Entscheidung hängt also hauptsächlich von Ihren anderen Vorlieben ab. Wenn Sie hauptsächlich an wettbewerbsorientierten Spielen interessiert sind und es Ihnen nichts ausmacht, beim Spielen nah am Bildschirm zu sitzen, werden Sie mit einem Monitor zufriedener sein, der auch für die Arbeit geeignet ist. Auf der anderen Seite werden Sie die große Diagonale zu schätzen wissen, wenn Sie bequem vom Sofa aus die neuesten Story-Games spielen, was zum Beispiel auch beim Anschauen von Filmen sehr praktisch ist.
High-End-Monitore für Spielkonsolen
PlayStation 5 unterstützt nicht QHD/1440p
Passen Sie auf, wenn Sie die PlayStation 5 besitzen oder kaufen wollen. Das liegt daran, dass die Konsole derzeit keine QHD-Auflösung unterstützt und nur Full HD oder 4K darstellen kann. Einige QHD-Monitore verfügen über eine Downscaling-Funktion, mit der die 4K -Auflösung des Eingangssignals auf QHD reduziert werden kann, ohne dass es zu einer Verschlechterung der Bildqualität kommt, die bei der Anzeige von Full HD auf einem QHD -Monitor auftritt. QHD-Monitore, die nicht über die Downscaling-Funktion verfügen, werden vom PS5-Konsolensystem als Full HD angesehen.
Bei den Konsolen der Xbox-Series funktioniert alles nahtlos, denn sowohl die X- als auch die S-Variante können native QHD-Auflösung ausgeben.
Wichtige Parameter - was darf bei einem Spielekonsolen-Monitor nicht fehlen?
Wenn Sie einen Bildschirm für eine PlayStation 5 oder Xbox Series Spielkonsole suchen, sollten Sie bestimmte Parameter im Auge behalten, egal ob es sich um einen Monitor oder einen Fernseher handelt. Auf diese Weise können Sie das Potenzial der neuen Konsolen voll nutzen und das Next-Gen-Erlebnis in vollen Zügen genießen. Wenn Sie sich bereits für einen Fernseher entschieden haben, finden Sie in unserem Artikel "Der beste Fernseher für PS5- und Xbox-Series - wie wähle ich einen aus?" Ratschläge zu seiner Auswahl. Wenn Sie hingegen an einem Gaming-Monitor interessiert sind, finden Sie im nächsten Abschnitt dieses Artikels Ratschläge zur Auswahl eines solchen. Zu den wesentlichen Aspekten, die einen Monitor zu einer guten Ergänzung für eine Spielekonsole der nächsten Generation machen, gehören die folgenden Merkmale und Spezifikationen:
Hohe Bildwiederholfrequenz (120/144 Hz)
Eine der wichtigsten Innovationen der neuen Konsolen ist die Unterstützung hoher Bildwiederholraten. Früher waren Konsolenspieler nur 30 oder 60 Bilder pro Sekunde gewohnt. Jetzt bietet die Konsole bis zu 120 davon, in vielen Fällen in 4K-Auflösung. Daher darf die Bildwiederholfrequenz bei der Auswahl eines neuen Monitors nicht vernachlässigt werden. Dieser Wert sollte mindestens 120 Hz betragen. Bei Gaming-Monitoren werden in der Regel 144 Hz angezeigt, was ebenfalls angemessen ist.
Variable Bildwiederholfrequenz (VRR / FreeSync)
Der Grund, warum es in Ordnung ist, dass die Bildwiederholfrequenz des Monitors (144 Hz) höher ist als die maximale Bildwiederholfrequenz der Konsole (120), liegt in der variablen Bildwiederholfrequenz, die der Monitor zusätzlich zur Konsole unterstützen muss. Wenn dies der Fall ist, zeigt der Monitor immer genau so viele Bilder pro Sekunde an, wie die Konsole "sendet". Ohne VRR kommt es in der Regel entweder zu einer Verschlechterung der Bildqualität (Ruckeln) oder zum horizontalen Reißen des Bildes. Die VRR-Kompatibilität erkennen Sie daran, dass der Monitor mit FreeSync ausgestattet ist. Bei 144Hz-Modellen ist dies eine Selbstverständlichkeit, aber wenn Sie einen 60Hz-Monitor kaufen, lohnt es sich, auf diese Funktion zu achten.
4K-Auflösung
Die Next-Gen-Konsolen versuchen, die 4K-Auflösung zum Standard zu machen, so wie es früher Full HD war und irgendwo immer noch ist. Sie haben sogar genug Leistung, um 4K-Spiele zu ermöglichen. Dies ist die Auflösung, die die überwiegende Mehrheit der aktuellen Fernsehmodelle hat, es ist also eine ziemlich offensichtliche Wahl. Aber Sie sollten auf jeden Fall 4K in Betracht ziehen, wenn Sie einen Monitor für Ihre Konsole kaufen. Allerdings müssen Sie dafür einen Aufpreis zahlen, vor allem, wenn Sie die hohe Auflösung mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz ergänzen möchten. Mit der Fülle an 4K-Inhalten, die außerhalb des Konsolenspielangebots verfügbar sind, ist die 4K-Auflösung jedoch eine Investition, die man kaum bereuen wird.
HDR (Hoher Dynamikbereich)
Die Liste der Möglichkeiten der neuen Konsolen umfasst auch HDR-Spiele (High Dynamic Range). Das HDR Bild ist tiefgründig, mit tiefen Schwarztönen und leuchtenden Weißtönen. Auch Details, die sich nur durch einen geringen Helligkeitsunterschied auszeichnen, werden deutlich wiedergegeben. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie selbst ein dunkles, im Schatten verborgenes Objekt leicht erkennen können. HDR wird von einer Reihe von Monitoren angeboten, aber im Allgemeinen sind Fernsehgeräte, insbesondere High-End-Geräte, in dieser Hinsicht besser. Nicht jedes HDR ist gleich.
Die Monitore werden von der LCD-IPS-Technologie dominiert, deren einziges Manko ein geringeres Kontrastverhältnis ist. Fernsehgeräte hingegen können mit einem OLED-Panel ausgestattet sein, bei dem das Kontrastverhältnis der Hauptvorteil ist, oder mit einem fortschrittlichen Local-Dimming-System. Wenn HDR für Sie also eine Priorität ist, sind Sie mit einem Fernseher vielleicht besser dran. Sie können aber auch extra für einen OLED-Monitor bezahlen, der in Bezug auf den Dynamikbereich sehr ähnliche Eigenschaften wie ein High-End-OLED-Fernseher aufweist. Aber es wird auch ähnlich viel Geld kosten.
HDMI 2.1
Um überhaupt ein 4K-Signal mit 120 Hz mit variabler Bildwiederholrate und HDR von der Konsole zum Monitor "liefern" zu können, muss der Monitor über die neueste HDMI 2.1-Schnittstelle verfügen. Ältere Geräte haben einfach nicht genug Bandbreite. Auf einem PC kann diese Verbindung auch über HDMI 2.0 hergestellt werden, wenn Sie auf die 10-Bit-Farben verzichten, aber für eine nahtlose Verbindung zu Konsolen ist es ratsam, gleich die neuere Version zu verwenden. Wenn Sie nur einen Full-HD- oder 60-Hz-Monitor haben, müssen Sie sich nicht allzu viele Gedanken über die HDMI-Spezifikation machen.
Wenn es darum geht, einen Bildschirm für eine Spielkonsole zu kaufen, ist ein Monitor wahrscheinlich nicht Ihre erste Wahl. Aber für viele Nutzer kann er insgesamt praktischer und auch erschwinglicher sein.
